Cruces y Fuegos Los Realejos 2013(Teneriffa)

In diesem Jahr wollte ich es mir nicht entgehen lassen, das größte, längste, lauteste Feuerwerk Europas auf der Kanareninsel Teneriffa, nachdem ich bereits in den Jahren 2010 und 2011 das Vergnügen hatte, dieses Schauspiel erleben zu können

Dieses Mal mit 2 neuen Kameras und selbst gepaukten Spanischkenntnissen im Gepäck, um mich wenigstens mit meinem spanischen Facebook-Freund Ruben, ebenfalls leidenschaftlicher Feuerwerksfotograf, etwas verständigen zu können. In Spanien ist es nicht üblich, eine Fremdsprache zu erlernen, warum auch, ist doch Spanisch neben Englisch die meist gesprochene Sprache auf der Welt. Auch freute ich mich auf den Pico del Teide, der die Basis der Insel Teneriffa ausmacht und der mit seinen 3718 m der dritthöchste Inselvulkan der Erde ist. Es ist ein sogenannter Schichtvulkan. Sein letzter Ausbruch war am 18. November 1909. Jedoch ist er nicht erloschen und er wird wie alle Vulkane überwacht. Es gibt dampfend heiße schwefelhaltige Fumarolen und sein Aschefeld riecht nach einem alten Schornstein. Die erstarrte Lava hat ein Farbspektrum von schwarz über gelb und braun bis hin zu rotbraun. Ein besonderes Erlebnis bedeutete es für mich, eine Nacht über den Wolken am Vulkan zu verbringen. Die Stille, der klare Sternenhimmel und die unverdeckte Sicht auf unsere Milchstraßen-Galaxy – dies zu Fotografieren und Filmen – ein Traum.

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Aber nun wieder zurück zum Feuerwerk. Über den Ursprung dieses Feuerwerkes habe ich bereits in den Reportagen von 2010 und 2011 berichtet (siehe dort), da brauche ich mich wohl nicht zu wiederholen. Allerdings herrschte bis zum Schluss die bange Frage, wie wird das Wetter sein und woher kommt der Wind. Auf Teneriffa beherrscht der Nord-Ost-Passat das Wetter. Hängen die Wolken tief, drückt dieser Passatwind die Wolken an der Nordostküste gegen das Teide-Massiv. Die Wolken können nicht abziehen und das Feuerwerk verschwindet im Nebel. Von den geologischen Gegebenheiten her hat man nur von einer Position die Möglichkeit, das Feuerwerk ordentlich zu fotografieren. Also Zitterparty, ob die Wetterlage so ist, wie man sie sich wünscht. Aber alles war gut. Ich bin immer wieder überrascht, wie die arg durch Arbeitslosigkeit gebeutelten Menschen, dieses spekatuläre Feuerwerk finanzieren können. Es fließen KEINE öffentlichen Gelder, alles wird mit Spenden, Sammlungen, Lotterien, T-Shirt-Verkauf und dgl. finanziert. Für jeden Einwohner ist es ein Bedürfnis etwas zu dem Feuerwerk beizutragen, auch wenn es nur Cent-Beträge sind. Es gehört einfach zur Kultur der Menschen. Man hat sogar in Brüssel eine Ausnahmegenehmigung erwirkt, da die vorgeschriebenen Abstände zu Personen und Gebäuden aus geologischen Gründen nicht eingehalten werden können. Dieses Festival gehört zur jahrhundertelangen Kultur der Inselbewohner und lockt Touristen an – und – Teneriffa lebt vom Tourismus! Das Feuerwerk war in drei Positionen aufgebaut. Anders als in Deutschland, gräbt man hier die großen Bombenrohre in die Erde und verstärkt sie noch mit Sandsäcken. Was für eine körperliche Anstrengung! Der Aufbau erfolgt bereits zum Ende der vorletzten Aprilwoche. Der heimische Feuerwerkshersteller Hermanos Toste schießt das Feuerwerk für die Calle del Medio und die Gebrüder Caballer für die Calle el Sol. Die Dauer des Feuerwerks beträgt insgesamt fast eine Stunde. Um ca. 14 Uhr, wenn die Prozession die Kirche erreicht, gibt es eine Traca, höllisch laut. Die Druckwelle erfasst den ganzen Körper. Ich möchte nicht wissen, wie viele Zuschauer bei diesen geringen Abstand hinterher einen Hörsturz erleiden. Ich selbst habe Ohrstöpsel benutzen müssen, die elektrisch gezündeten Bodensaluts waren echt zuviel des Guten.

Ich hoffe, dass mein Bericht, die Videos und Fotos dazu beitragen, dass der Eine oder Andere neugierig geworden ist auf diese Insel und den Ort Los Realejos, seine liebenswerten und gastfreundlichen Menschen. An dieser Stelle grüße ich ganz besonders Ruben und das Team von Startecnia.com und wünsche allen eine gute Zeit. Ein großes Dankeschön auch an den Besitzer des Wein- und Gemüsefeldes, dass ich zum Filmen und Fotografieren betreten durfte.

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