Kamenz, eine ca. 17.000 Einwohner zählende Stadt, liegt eingebettet im sanften Hügelland der Westlausitz. Sie liegt etwa 40 km nordöstlich von Dresden und etwa 30 km nordwestlich von Bautzen. Besonders stolz ist Kamenz auf den bekanntesten Sohn der Stadt, den Dichter Gotthold Ephraim Lessing, welcher hier 1729 geboren wurde.

Die Überlieferung besagt, dass Kamenz einst von Hussiten belagert wurde. Das Quartier der Hussiten befand sich im Stadtforst. Die Hussiten forderten von den Stadtvätern ein hohes Lösegeld, was sie nicht besaßen. Aus Verzweifelung schickten sie alle Kinder der Stadt mit weißen Kleidern und Blumenkränzen ins Hussitenlager und hofften, dass der Anblick der Kinder die Herzen der Belagerer erweichen würden. Die Hussiten waren tatsächlich gerührt vom Anblick der weiß gekleideten Kinder und verschonten die Stadt, worauf die Kinder in erfolgreicher Mission wieder in die Stadt zurückkehrten.In Anlehnung an diese Sage soll das Forstfest entstanden sein. Das Forstfest ist ein traditionelles Fest in der sächsischen Kleinstadt, das in der Bartholomäuswoche um den 24. August gefeiert wird. Im Zentrum steht der Ein- und Auszug der Kamenzer Schüler. Diese ziehen in weißer Kleidung mit Schärpen, Blumengebinden und Fahnen durch die mit Girlanden und Fähnchen geschmückte Kamenzer Innenstadt. Wegen des großen Besucherandrangs findet dieser Umzug (- Auszug genannt -) immer zweimal, am Montag um 13:00 Uhr und am Donnerstag um 13:30 Uhr statt. Die Schüler werden begleitet von Fahnengruppen, Spielmannszügen und Orchestern.Der Kamenzer Stadtforst wird in dieser Woche zu einem Vergnügungspark, ähnlich einer Kirmes.Am Donnerstagabend laufen die Schüler dann in umgekehrter Richtung zurück zum Marktplatz der Stadt (- Einzug genannt -), der festlich geschmückt und beleuchtet ist. Die Schüler tragen nun die Kleinen Lampions und die Großen Fackeln.Jeder gebürtige Kamenzer, den es in die weite Welt hinaus verschlagen hat, versucht zum Forstfest in seine Heimatstadt zu kommen und wird dort mit Sicherheit ehemalige Klassenkameraden wieder treffen, auch wenn seit der Schulzeit Jahrzehnte vergangen sind. Ungeschriebenes Gesetz ist es, dass dieser Treffpunkt mittwochs vor dem Feuerwerk im Forst am Musikpavillon ist.Das Feuerwerk ist ein spektakuläres Ereignis für alle Kamenzer sowie die ganze Umgebung und wird schon mit großer Freude erwartet. Wie im vergangenen Jahr wurde das Feuerwerk von der im sächsischen Dohma beheimateten Feuerwerksfirma Matthias Kürbs gezündet. Da das Forstfest ein in fester Tradition verwurzeltes Ereignis ist, passt es ausgezeichnet, dass eine in Sachsen beheimatete Firma auch das Feuerwerk gestaltet.

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